Wie einige schon wissen, sind wir auf dem Weg nach Island. Um dorthin zu kommen müssen wir nach Hirtshals im Norden Dänemarks; denn von dort aus fährt die Fähre.
Dänemark führt in der jetzigen Pandemiesituation Grenzkontrollen durch. Einreisen darf man nur mit mehrtägiger Buchungsbestätigung oder eben einem Fährticket.
Also hielten wir an der Grenze (auf der A7) Ticket und Reisepässe bereit. Letztendlich wurden wir aber einfach durchgewunken. Die Kontrolle findet nur Stichprobenartig statt. Wie auch sonst soll man die komplette A7 kontrollieren?! Hinzu kommt, dass außer dem Grenzübertritt auf der A7 nur ein weiterer Grenzpunkt zu Dänemark geöffnet ist (B205).
Das Wetter ist sonnig mit einzelnen Wolken bei um die 20C. Wir genießen den Start in den Urlaub.
Nach einer sehr ruhigen Nacht in der Nähe des Fähranlegers stehen wir in der Schlange am Terminal. Alles läuft reibungslos, bis auf ein deutsches Rentnerpaar welchem auffällt, dass sie ja noch irgendwas online ausfüllen müssen wegen diesem Corona. Ja...die Einreise-Anmeldung beim isländischen Gesundheitsamt.
Max. 72h vor Einreise muss ein Onlineformular ausgefüllt werden, dabei werden die Handynummer, weitere Kontaktdaten und die Aufenthaltsorte der letzten 14 Tage abgefragt. Wir haben das gestern Abend schon erledigt, aber weil wir ja so nett sind helfen wir den nicht englischsprachigen Rentnern durch einen Spalt breit geöffnetes Autofenster.
Rauf auf die MS Norröna, an Deck - Es pustet einen fast weg. Unsere Innenkabine mit Dusche und WC ist OK.
Es sind viele verschiedene Nationalitäten an Board. Das Verständnis für Abstand und Mundschutz sind nur minder ausgeprägt. Einigen ist sogar nach kuscheln zumute, sodass wir ab und an flüchten müssen. Vorgeschrieben ist hier gar nichts. Ein paar wenige Aufkleber auf dem Boden weisen auf das Abstandhalten hin und hier und da hängt ein Desinfektionsmittelspender. Eine Maskenpflicht gibt es nicht.
Einigermaßen geregelt verlassen wir die Fähre. Bei der Ankunft schaut eine Polizistin auf unser Nummernschild schreibt etwas in eine Liste und wir bekommen einen Infoflyer wie man sich zu verhalten hat (nix Neues... Abstand halten und eine Telefonnummer welche man anrufen soll, wenn man Symptome hat). Danach sind wir "frei".
Vom Hafen in Seydisfjödur fahren wir die Ringstraße gen Süden. Die ersten Eindrücke sind gigantisch. Felshänge in allen Formen, Farben und Variationen. Mit und ohne Grün, als Fels oder als Geröllhaufen, mit Nebel und Wolken oder auch ohne. Weiterhin muss man hier die vierbeinigen Wollpullover im Auge haben die ab und an DIREKT am Fahrbahnrand liegen oder einfach mal eben rüber wollen.
In Egilsstadir füllen wir beim Supermarkt unsere Vorräte auf. Billig ist anders, aber wenigstens etwas günstiger als in Norwegen.
Wir fahren die "1" (Ringstraße) weiter und kommen an einem Strand voller schwarzer, flacher, runder Steine vorbei. Zum Meer hin werden sie von der Größe einer Fahrradklingel immer kleiner bis sie fast nur noch Stecknadelkopfgroß sind.
Ein Stück die Straße weiter steht ein etwas abgenutztes Schild welches zu einem 7km entfernten Campingplatz weißt. Wir fahren rein. Eine erste kleine Offroadpiste. Irgendwann endet der Track einfach aber Hanjo entdeckt ein Schild "Camping" mit einem Pfeil (s. Bilder).
Mitten im Nichts eine Hütte mit einem WC (ja, tatsächlich WATER Closet). Wir parken schauen uns noch kurz um und kochen dann. Währenddessen beginnt es zu regnen. Der erste Tag auf Island ist vorbei.