Gestern Abend kamen wir in Husavik, im Norden Islands an. Der Campingplatz hatte wegen Überfüllung (Corona) geschlossen. Also haben wir uns ein lauschiges Plätzchen gesucht, ohne dass uns jemand sieht.
Heute morgen sind wir dann aufgebrochen zum Whale Watching.
Ja, Whale Watching ist umstritten, man sollte es aber in Island machen!
Warum?!
Für den Walschutz!
Die Isländer jagen noch immer Wale, obwohl der Walfang wirtschaftlich und auch versorgungstechnisch keine Bedeutung mehr hat. Viele Isländer sind mittlerweile selbst gegen den Walfang. Das Whale Watching ist eines der Hauptargumente dieser nationalen Walfanggegner. Weiterhin wird das "Spotting" der Wale rein auf Sicht durchgeführt. Das heißt, die Tiere werden nicht durch Sonarortung gestresst bzw. gestört.
Wir hatten heute das Glück mehrere Zwergwale (Minkwale), Weißschnauzendelfine und Buckelwale zu sehen.
Nach der Bootsfahrt haben wir uns noch frische Fish and Chips am Hafen gegönnt und einem Hochseefischer beim Entladen zugesehen.
Wir erfahren, dass sie nachts um Mitternacht losfahren und dann gegen 15h am Nachmittag zurück kommen. Gefischt wird in ca. 160m Tiefe. Hauptsächliches Fanggut sind Köhler (bekannt als Seelachs), Dorsch und Rotbarsch.
Anschließend verließen wir Husavik in Richtung Bakkagerdi um die Papageientaucher zu sehen.
Auf dem Weg dorthin haben wir uns für morgen einen Besuch im Nature Bath am Myvatn gebucht. Normalerweise ist eine Buchung dieses Naturschwimmbades nicht nötig, aber "es ist halt Corona", wie unser kleiner Neffe sagen würde.
In direkter Nähe zum Nature Bath liegt der Namafjall Bergrücken unter welchem ein aktiver Vulkan brodelt. Schon beim Aussteigen am Parkplatz merkt man, dass hier etwas anders sein muss. Es riecht (man kann schon sagen es stinkt bestialisch) nach verfaulten Eiern - Schwefelverbindungen. Das Ganze Feld brodelt, zischt und dampft.
Grundwasser wird durch die heiße Magma unterirdisch zum sieden gebracht. Der so entstehende Wasserdampf nimmt Gase der Magma auf und dieses Dampf- Gasgemisch steigt an die Erdoberfläche auf. Die Austrittstellen nennt man Solfatoren und Fumaloren. Sie färben sich durch die Ablagerung der in den Gasen enthaltenen Stoffe (hauptsächlich Schwefel) gelb bis orange.
Wir queren heute noch einen wunderschönen Pass an der Küste und finden dann einen kleinen aber feinen Campingplatz in einem Tal.