Nachdem wir einen tollen letzten Abend im Oman hatten, fahren wir morgens zur Klinik um unsere Ergebnisse abzuholen. Beide negativ, also los zur Grenze!
An der Grenze angekommen, suchen wir einen Zollbeamten der unser Carnet ausstempeln kann. Das ist nicht so leicht, keiner kann etwas damit anfangen. Okay also erstmal die Pässe stempeln lassen. Vielleicht weiß da jemand Bescheid. Linda’s Pass wird erstmal mit dem Datum von gestern gestempelt und muss ein zweites Mal mit dem richtigen Datum gestempelt werden. Über das Carnet weiß hier auch keiner Bescheid. Der Beamte hat es einfach gestempelt, mit seinem Polizei Stempel. Na klasse, so müssen wir nochmal zum Zoll. Nach vielem hin und her und Diskussionen stempeln sie ihren Zollstempel auch nochmal drauf. Das Papier, welches für die Ausfuhr ist, hat Hanjo abgetrennt und dem Zollbeamten ausgehändigt. Der hat es daraufhin einfach weggeworfen. Ok, nicht unser Problem. Wir haben die Stempel welche wir brauchen. Ahnung haben die hier auf jeden Fall keine.
Als nächstes folgt die Einreise in die VAE (Vereinigte Arabische Emirate). Deutsche benötigen kein Visum, von daher ist es recht unkompliziert. Der PCR Test muss vorgezeigt werden und es gibt den Einreisestempel. Der Zoll kontrolliert das Auto nicht, aber dafür kennt man sich auf dieser Seite mit dem Carnet aus. Und so wird es problemlos und korrekt gestempelt.
Direkt hinter der Grenze liegt Al Ain. Hier soll es einen großen Kamelmarkt geben. Wir navigieren hin.
An der Einfahrt muss der Lux durch ein Desinfektionsbecken fahren, direkt hinter dem Tor auf der linken Seite können wir parken.
Schon vom Parkplatz sieht man viele Kamele in Ställen stehen, ein Mann kommt auf einem Kamel an uns vorbei geritten. Wir schlendern durch die vielen Gänge der Ställe und schauen uns die Kamele an.
Es gibt verschiedene. Sehr dunkle, fast schwarz, helle, kleinere und sehr große. Wir beobachten wie die Tiere an einer Rampe von kleinen Transportern oder Pickups ab- oder aufgeladen werden und erfahren, dass ein „normales“ Kamel umgerechnet ca. 1000€ kostet.
Für ein Höckertier welches für Rennen geeignet ist muss deutlich mehr bezahlt werden. Neben den Kamelen werden auf der anderen Straßenseite des Marktes Rinder, Ziegen und Schafe verkauft. Auch kleine Läden mit Futter für die Tiere oder Geschirren für die Rennen der Kamele gibt es. Wir versuchen herauszufinden wann und wo ein Kamelrennen stattfindet. Leider spricht hier kaum jemand Englisch. Am Ende finden wir doch jemanden, doch der Mann kann uns leider nur den Ort der Kamelrennen nennen. Wir googlen, doch auch das Netz kennt keine Daten. Die Kamelrennbahn liegt aber sowieso auf dem Weg nach Dubai, also fahren wir einfach vorbei.
Die Nacht verbringen wir zwischen Dünen neben einem Kamelhof und fahren am Morgen zur Rennbahn nach Al Marmoom.
Eine riesige, gepflegte und wunderschön begrünte Rennbahn finden wir vor. Problem, alles ist leer. Hier ist auf gut deutsch, keine Sau. Einen Gärtner finden wir, der läuft aber einfach ohne uns zu beachten, während wir ihn ansprechen, einfach weiter.
In der Mitte der Rennbahn sehen wir eine Menge Autos stehen. Da sind zwar Schilder, dass man da nicht rein fahren darf, aber ja. Es schein eine Art „Jockey-Lager“ zu sein. Wir finden einige junge Männer beim Kaffeetrinken. Einer kann etwas Englisch. Er sagt uns, dass gestern ein Kamelrennen war. Mist! Das nächste ist erst am 19. Februar, so lange können wir nicht bleiben. Etwas betrübt steigen wir wieder in den Lux und fahren weiter.
Wir fahren direkt auf Dubai zu. Je näher wir kommen umso mehr Wolkenkratzer tauchen aus dem Dunst auf.
Als erstes Ziel steuern wir ein deutsches Restaurant in Dubai an. Immer tiefer führt uns das Navi zwischen die gigantischen Hochhäuser. Nur ein Parkplatz wird schwierig, denn bei den vielen Tiefgaragen variieren die max. Einfahrtshöhen zwischen 2m und 2,40m, also zu niedrig für uns. Wir entscheiden, erstmal „bis vors Loch“ zu fahren und dann zu sehen wie die Lage dort ist. Angekommen finden wir zu unserer Überraschung direkt vor dem Hochhaus in welchem sich das Lokal befindet Parkplätze unter freiem Himmel. Wir parken und lassen es uns bei deutschem Essen ca. 2,5h gut gehen.
Zurück am Lux rutscht uns das Herz in die Hose, die Seitenscheibe auf der Beifahrerseite ist nicht mehr da. Beide schauen wir uns an und denken nur „Nicht schon wieder“. Aber es sind keine Glassplitter zu sehen. Alles ist noch da, Tablet, Kamera, WLAN-Router ist alles noch da! Was ist passiert…Linda hat einfach vergessen das Fenster beim Aussteigen zu zumachen.
Wir hätten auf den Schreckmoment gut verzichten können, aber nun wissen wir hier ist es echt sicher. Niemand hat das Auto angerührt während unserer Abwesenheit.
Gut gestärkt und den Schreck verdaut fahren wir zu einem Strand von welchem wir gehört haben, dass man dort übernachten kann. Angekommen prangt direkt an der Einfahrt ein riesiges Schild auf welchem mindestens 15 Dinge aufgeführt werden, welche verboten sind. Darunter auch Campen. Hmm…doof.
Wir fahren trotzdem mal schauen. Und was finden wir da?! Einen kleinen weißen VW Bus mit deutschem Kennzeichen. Wir halten und ein älteres Paar klettert heraus. Edith und Jürgen erzählen uns ihre halbe Lebensgeschichte und waren demnach wohl auch schon auf mehr als der halben Welt unterwegs. Wir befragen sie nach Schlafplätzen in Dubai, denn sie weilen hier schon seit über zwei Wochen. Sie nennen uns eine kleine Moschee und einen Parkplatz einer Fahrradbahn an welchem es auch Duschen und Toiletten gibt. Wir notieren uns die Koordinaten, verabschieden uns und fahren in diese Richtung los.
Das Navi führt uns mitten in einen Wohnpark. Der Security-Mann am Eingang hat keine Ahnung was wir meinen und lässt uns auch nicht rein. Hmm..ok. Die Koordinaten sind als ungenau oder gänzlich falsch.
Am Rand des Wohnviertels finden wir eine Baustelle mit einem großen Platz. U.a. parken darauf LKW und es werden Baumaterialien gelagert. Es ist schon dunkel und so entscheiden wir die erste Nacht in Dubai einfach hier zu verbringen.
Am nächsten Morgen finden wir den gesuchten Parkplatz an der Fahrradbahn.
Die Duschen sind der Hammer! Heiß, mit Regenbrause und sauber. So duschen wir ausgiebig und fühlen uns anschließend gleich viel besser. Danach beginnt ein typischer Overlander-Tag, wir müssen Wäsche waschen. Also suchen wir erst einmal einen Waschsalon. Welch ein Glück es gibt auch Trockner! Nachdem wir fertig sind, ist es bereits Mittag und wir gehen etwas essen. Wir schlendern entlang der Dubai Marina und sehen einige Yachten entlang schippern. Die meisten Yachten sind allerdings Mietyachten, die stundenweise oder tageweise vermietet werden. So kann jeder mal auf dicke Hose machen.
Am Nachmittag fahren wir zur Pferderennbahn und schauen uns am Abend mehrere Pferderennen an. Insgesamt werden über eine Million US Dollar Preisgelder ausgeschüttet! Wahnsinn! Die Rennen sind
sehr beeindruckend und die Rennbahn ist gigantisch! Nach dem Spektakel übernachten wir auf einem der großen Parkplätze der Rennbahn.
Am nächsten Morgen backen wir Pfannkuchen zum Frühstück und kommen so erst recht spät los.
Wir fahren zu einem Showgarten, den Dubai Miraclegardens. Es ist ein Meer aus Blumen. Aus Pflanzen wurden Skulpturen geformt und es gibt ein ganzes Flugzeug aus Blumen. Es ist teils schon ein wenig kitischig, aber mal ganz nett anzusehen.
Danach geht es zur „Mall of the Emirates“. Endlich ein vernünftiges Parkhaus. Es ist hoch genug (2,80m) und so können auch wir problemlos parken.
Im Innern der Mall kommt man wieder nicht aus dem Staunen heraus. Erstmal ist das Einkaufszentrum an sich riesig, der Bau imposant mit Glaskuppeln und die Menge an Menschen und Geschäften nicht zu zählen. Gucci reiht sich neben Prada, Louis Vuitton und Breitling.
Wir schlendern durch die schier endlosen Ladenstraßen und kaufen am Ende eine Pizza und eine Portion Nudeln beim mega Supermarkt. Zum Essen setzen wir uns in den Lux, denn Sitzgelegenheiten gibt es kaum.
Nach dem Essen fahren wir nach Jumeirah Beach. Man hat einen tollen Blick auf die Skyline, was bei der untergehenden Sonne sehr schön anzusehen ist.
Auch hier gibt es ein Schild, dass alles Mögliche verboten ist, auch Campen. Wir fahren vor das Schild und stellen uns sehr abseits. Ein paar Leute angeln noch neben dem Lux als wir schlafen gehen. Nachts um 1 Uhr klopft es an der Tür.
Die Polizei steht davor, spricht kaum Englisch und sagt nur, dass übernachten hier verboten ist. Wir fragen mehrfach nach warum und argumentieren, dass das Schild weiter vorne steht. Immer wieder bekommen wir nur die Antwort dass es verboten ist. Wir sollen weiter vorne parken, er zeigt Richtung Schild. Es ist Wochenende und direkt am Strand ist pausenlos Verkehr. Da wollen wir nicht schlafen und so programmieren wir ins Navi wieder die Pferderennbahn bzw. deren Parkplatz, denn dort konnte man gestern ja gut schlafen. Auf der Fahrt dorthin wird uns wieder einmal bewusst, wie groß Dubai ist, denn wir fahren eine ganze Stunde bis wir dort sind. Wir parken und verbringen einen ruhigen Rest der Nacht.
Nach der unruhigen Nacht gönnen wir uns im alten Teil von Dubai ein arabisches Frühstück.
Parken ist wieder ein Thema… Es gibt nur Parkplätze zum Bezahlen. Problem, man muss am Automaten sein Nummernschild eingeben. Vorgegeben sind aber nur Nummernschilder aus VAE und den umliegenden Ländern.
Unser deutsches Nummernschild können wir nicht eingeben. Uns behagt es nach der Begegnung mit der Polizei in der Nacht, nicht den Lux einfach so ohne Ticket auf dem Parkplatz zu lassen.
Wir finden einen Busparkplatz auf dem viele Reisebusse stehen. An der Schranke ein Parkwächter. Linda erklärt ihm das Dilemma mit dem Automaten. Er versteht und so parkt der Lux wenige Minuten später umsonst und ohne Limit bei den Bussen.
Das „Arabian Tea House“ ist sowohl bei Einheimischen als auch Touristen sehr beliebt. Ohne Reservierung haben wir noch gerade Glück einen Tisch für zwei zu bekommen. Fladenbrot mit einem großen Tablett voll kleiner Schälchen mit unterschiedlichstem Inhalt füllt unseren Tisch. Sehr lecker!
Gestärkt schauen wir uns den Markt (Souq) an. Die Gebäude sind ein Nachbau des damaligen alten Dubais.
Auf dem Rückweg zum Lux spricht uns ein Mann an, ob wir nicht eine Bootsfahrt machen wollten. Sein Angebt lautet: Eine Stunde für umgerechnet 28,50€ und nur wir beide auf dem Boot. Das ist doch ein guter Deal und so schippern wir den Dubai Creek entlang.
Nach der Touri-Tour bringt uns der Lux zu dem Parkplatz der Fahrradbahn. Dort verbringen wir die Nacht und genießen am Morgen wieder die tollen Duschen.
Heute wollen wir uns mal um Visa kümmern. Wir klappern die iranische und die saudische Botschaft ab.
Iran, gar kein Problem. Parkplatz vor der Tür und innerhalb von wenigen Minuten haben wir die Antworten auf unsere Fragen.
In der Umgebung der saudischen Botschaft gibt es nur Parkplätze zum Bezahlen… Gleiches Malheur wie gestern… Wir schreiben einen Zettel auf welchem wir das Problem schildern und klemmen ihn unter den Scheibenwischer.
Angekommen bei der saudischen Botschaft klebt einfach ein Zettel an der Tür, dass man sich wo anders hin wenden muss und die dazugehörige Adresse.
Das Navi sagt, dass es zur angegebenen Adresse schon wieder fast 40km sind.
Aber was sollen wir machen, wir brauchen Infos und Antworten auf unsere Fragen. Es ist schon halb vier und der Feierabendverkehr beginnt. Gefühlt brauchen wir ewig.
Glücklicherweise standen die Öffnungszeiten auch auf dem Zettel, sodass wir wenigstens sicher sein können, dass sie auch auf haben. Angekommen finden wir uns bei einer Visaagentur wieder.
Hää? Wir wollten doch zur Botschaft. Der Herr hinter dem Tresen erklärt, dass die Botschaft selbst keinen Publikumsverkehr mehr entgegennimmt (wegen Covid) und alle Anträge hier gestellt werden müssen. Die Agentur leitet dann an die Botschaft weiter.
Natürlich kostet das ganze was.
Egal, eigentlich haben wir ja nur ein paar Fragen. Geschickt stellt Hanjo die Fragen beiläufig im Gespräch und der Herr beantwortet sie.
Gut, danke, dann können wir den Antrag jetzt auch online selbst stellen, ohne diese Agentur zu bezahlen.
Wir wollen heute gerne noch den Burj Khalifa sehen, das höchste Gebäude der Welt.
Natürlich liegt dieses mitten in der Stadt mit besagten Parkproblemen (Parkhäuser, bezahltes Parken).
Wir googlen Feuerwachen in Dubai und suchen die raus welche am nächsten zum 828m hohen Gebäude liegt.
Angekommen werden wir herzlich begrüßt. Man erzählt, wir zeigen den Lux, wir sehen die Feuerwehrfahrzeuge, bekommen einen Kaffee. Hanjo erklärt das Parkproblem und dass wir in die Stadt wollen. Kein Problem, der Lux ist hier sicher wir sollen ruhig gehen so lange wir wollen.
Vorsichtig fragen wir, ob wir auch einfach über Nacht bleiben können. Auch das ist eine Selbstverständlichkeit und so erklärt man uns noch den Weg in die Stadt bevor wir los ziehen.
Wir durchqueren die Dubai Mall welche nochmal eins auf die „Mall of the Emirates“ draufsetzt. Es sind viele Menschen unterwegs und wir wollen uns gar nicht ausmalen, wie es hier sein muss, wenn kein Covid ist und noch mehr Touristen in der Stadt sind.
Staunend stehen wir vor dem Burj Khalifa der mittlerweile beleuchtet ist. Die Musik wird lauter und die Dubai Fountaine beginnt zu sprudeln. Synchronisiert mit der Musik spritzt das Wasser in wunderschöner Ästhetik bis zu 150m hoch in die Luft.
Wir müssen feststellen, dass die Tickets um in den 125 Stock des Burj Khalifa zu kommen am Schalter wesentlich teurer sind als online. Wir versuchen mit dem Handy Tickets zu kaufen. Leider klappt das irgendwie nicht. So beschließen wir die Tage nochmal wieder zu kommen. Noch schnell ein Donut und zurück zur Feuerwache.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns und fahren zur Expo 2020.
Die Weltausstellung wurde durch Covid um ein Jahr verschoben und läuft jetzt seit Oktober 2021 und noch bis Ende März 2022.
Die Tickets sind stark reduziert worden, da durch die Pandemie die Besucher so gut wie ausbleiben.
Für umgerechnet 10,75€/Person kaufen wir zwei Tageskarten.
Großartig was hier nur für diese Veranstaltung gebaut wurde. Eine riesig große Kuppel empfängt uns. Wir schauen uns einige Pavillons an. Ohne Wartezeiten und ohne große Menschenmengen.
Der Hunger lockt uns zum deutschen Pavillon. Seit Wochen haben wir uns darauf gefreut hier essen zu können. Wir bestellen beim netten deutschen Kellner Sauerbraten mit Spätzle und Rotkohl sowie Kartoffelbrei mit Frikadellen und Pilzrahmsoße.
Nach über einem halben Jahr kommen da einem fast die Tränen beim Essen, war Afrika teilweise doch entbehrungsreich.
Wir schlendern weiter durch einige andere Pavillons.
Gegen 17 Uhr entscheiden wir uns das Gelände zu verlassen, denn wir brauchen noch einen Platz für die Nacht. Mit Hilfe der App iOverlander finden wir einen Strand „in der Nähe“ (20km) an welchem Campen erlaubt sein soll.
Angekommen begrüßt uns ein netter „Platzwart“. Er versucht unser Nummernschild zu scannen. Na das ist ja witzig. Schnell muss auch er feststellen, dass das nicht funktioniert. Er fragt noch, wie lange wir bleiben wollen und lässt uns dann passieren. Wir suchen uns einen Platz aus und machen noch einen Plan für den morgigen Tag.
Plan des Tages: Wieder zur Expo fahren, dort parken, die Bahn in die Stadt nehmen, nochmal bei dem deutschen Restaurant essen gehen und weiter mit der Bahn zum Burj Khalifa.
Nach einer ruhigen Nacht erledigen wir Papierkram (Visa für Saudi beantragen, Tickets für den Burj Khalifa kaufen…).
Nachdem der Lux gegen Nachmittag auf einem der endlosen, leeren Parkplätze der Expo geparkt ist lösen wir an der Metro zwei Tageskarten für jeweils 5,25€ und umgehen so die Parkprobleme.
Im deutschen Restaurant lassen wir es uns u.a. mit Laugenbrezel gut gehen.
Dann fahren wir weiter in die Stadt. Es ist wieder einiges los. Für 21 Uhr haben wir reserviert in den 125 Stock fahren zu können.
Wir treiben uns ein bisschen in der Dubai Mall herum, sehen uns die Dubai Fountain nochmal an und bewundern die Lichtshow an der Fassade des höchsten Gebäudes der Welt.
Zügig kommen wir mit unseren Onlinetickets in den Aufzug des Burj Khalifa. Mit ca. 30km/h rast der Lift nach oben.
Glitzernd liegt Dubai nun unter uns. Man kann fast senkrecht hinunter schauen. Während wir oben sind findet unten wieder das Springbrunnen-Spektakel statt. Sieht auch von oben interessant aus.
Nach einigen Bildern fahren wir wieder nach unten. Es ist schon spät, 22:10 Uhr. Wir nehmen die Metro zurück.
Auf der Rückfahrt überlegen wir zu fragen, ob wir einfach auf dem Expo Parkplatz übernachten dürfen, denn wir wollen morgen sehr früh wieder auf das Gelände.
Zurück am Lux fragen wir zwei Parkplatzwächter. Die hatten unser Auto schon erspäht und wollen ganz genau wissen wie unsere Reise verläuft. Und so haben wir wieder eine nette Unterhaltung. Am Ende dürfen wir bleiben, wir sollen nur den Parkplatz zu einem anderen wechseln. Ok, kleinste Übung.
Am nächsten Morgen stehen wir so ziemlich als erstes am Ticketschalter der Expo. Plötzlich gibt es keine Tagestickets mehr?! Die Preise wurden wieder geändert. Man kann nun für 11,94€/Person ein Final Season Ticket kaufen. Also bis Ende der Expo Flatrate-Eintritt. Hmm..eigentlich wollen wir nur noch heute hin, aber wenn es kein Tagesticket mehr gibt müssen wir das wohl nehmen.
Schnurstracks laufen wir zum deutschen Pavillon. Wir wollen ihn gern sehen und vorgestern war da immer eine längere Schlange (ca. 45 Min. Wartezeit).
Ein Security-Mann sagt uns, dass der Pavillon erst um 10 öffnet. Es ist jetzt 9:15.
Hmm…ne, so lange warten wir jetzt nicht. Wir gehen erstmal duschen. Es gibt tolle neue und saubere duschen, das hatten wir beim ersten Besuch festgestellt und diesmal extra Duschsachen mitgebracht. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass die duschen nur kalt sind und so ist das Duscherlebnis im Schnelldurchlauf erledigt.
9:50 zurück am deutschen Pavillon. Jetzt ist wieder eine lange Schlange. Mist. Naja sie wird ja nicht kürzer, also reihen wir uns ein.
Hinter uns eine junge Frau und ein Junge kurz vor dem Abitur. Wir unterhalten uns gut und so geht die Wartezeit schneller um.
Der deutsche Pavillon ist einer der größten auf dem Gelände und von denen welche wir gesehen haben der Beste.
Thema der Expo ist Nachhaltigkeit. Im deutschen Pavillon werden noch in der Warteschlange alle Bundesländer und für sie typische Dinge vorgestellt. Im Pavillon selbst geht es um die Speicherung von Energie, alternative Baustoffe, Lösungen für die Landwirtschaft usw.
In vielen anderen Pavillons wird nur das eigene Land vorgestellt und Werbung für den Tourismus gemacht.
Aber wie soll man das auch Ländern wie Kongo, Nigeria usw. verübeln. Andere große Länder zählen in ihren Pavillions auf, welche Erfindungen ihre Landsleute bereits gemacht haben, gehen aber kaum auf neue Entwicklungen ein.
Sehr viele Lightshows haben wir gesehen und auf viele Bildschirme geschaut.
Der Hunger treibt uns zum österreichischen Pavillon. Dort Essen wir Wienerschnitzel und Kaiserschmarren. Als Take Away nehmen wir noch Leberkäse und Brezeln mit.
Wir sind ein bisschen müde und machen uns auf den Weg zum Auto. Dort beschließen wir einfach die nächste Nacht auch noch auf dem Parkplatz zu bleiben.
Dadurch entsteht die Möglichkeit die Expo bei Dunkelheit zu erleben. Und so halten wir eine kleine Mittagsruhe im Lux, essen dann zu Abend den Leberkäse und gehen mit unserem Saisonticket wieder auf das Expogelände.
Die riesige Kuppel ist jetzt beleuchtet. Eine kleine Geschichte wird dort gezeigt und passend spielt Musik. Wir sehen uns noch ein paar Pavillons an, Telefonieren über das freie WLAN mit der Familie und sehen uns dann ein Konzert des Symphonie Orchesters des United Kingdoms an.
Eine interessante Sache gibt es noch zu erwähnen. Es gibt einen Womens Pavillon. Darin geht es um Frauenrechte und Geschichten bekannter, erfolgreicher Frauen. So etwas gerade in einem muslimischen Land wie den Vereinigten Arabischen Emiraten finden wir sehr gewagt aber sehr, sehr fortschrittlich. Wir hätten es nicht erwartet.
Mit der Durchsage, dass die Expo in 60 Minuten schließt machen wir uns auf den Weg zum Ausgang.
Linda hofft noch auf ein Eis aber leider haben alle Buden schon zu. Neben dem Parkplatz gibt es aber einen 24/7 Supermarkt und so kommen wir doch noch zu einem Eis.
Wir finden die Expo sehr interessant und informativ. Insgesamt stellen sich 192 Länder aus und somit sind fast alle Länder vertreten. Auf der Expo ist es angenehm, friedlich, alle Nationalitäten sowie Religionen gehen respektvoll miteinander um. Ganz genauso ist es in Dubai selbst, wo gefühlt die Welt zu Hause ist. Denn in Dubai leben 85 Prozent Ausländer, der verschiedensten Nationen. Wenn man aber ein Blick auf die Nachrichten wirft, sieht es in der Welt ganz anders aus. An vielen Orten der Welt gibt es Konflikte. Es könnte so einfach sein.
Am nächsten Morgen nehmen wir Abschied von Dubai, der Luxusstadt. Hier lebt man im Überfluss, alles ist prunkvoll. Es wird gebaut als ob es kein Morgen gibt, einfach gigantisch.
Doch man muss sich auch vor Augen führen, dass wir uns eigentlich in der Wüste befinden. Somit werden fast alle Rohstoffe importiert. Es steckt eine gewaltige Logistik dahinter, die viele Ressourcen frisst. Da stellt man sich natürlich die Frage ob dieser Luxus, dieser Überfluss wirklich nötig ist.
Auf der anderen Seite profitieren davon natürlich auch andere Länder. Wie auch Deutschland, so sichert dieser Luxus der dort genutzt wird auch viele Arbeitsplätze in Deutschland. Hier gibt es zukunftsweisende Entwicklungen, die zum Teil nur hier möglich sind, da Geld fast keine Rolle spielt. Davon können wiederum andere Städte und Länder profitieren. Man merkt solch eine Metropole ist zwiespältig.
Wir fahren Richtung Abu Dhabi. Im Vergleich zu Dubai, wirkt die Stadt klein. Am Yachthafen sehen wir viele schöne Holzsegelboote und ein Stück weiter Flamingos. Morgen findet eine Regatta statt, allerdings ist Start und Ziel draußen auf See. Wir verbringen eine angenehme Nacht in Abu Dhabi, tanken nochmal Wasser und fahren am Morgen zur Grenze nach Saudi Arabien.