Nach dem Toyota Besuch übernachten wir etwas außerhalb von Murmansk an einem See.
Am nächsten Morgen fahren wir nach Teriberka. Erst über eine aspahaltierte Straße, später über eine Piste. Kurz vor dem Dorf dann wieder Asphalt. Teriberka ist ein kleines Dorf direkt an der Barentssee. Früher florierte hier der Fischfang. Heute sieht man etwas Tourismus und ansonsten den typisch russischen Zerfall vieler Häuser. Ebenso liegen viele Schiffswracks am Ufer.
Im Winter soll man hier gut Nordlichter beobachten können.
Auf dem Rückweg treffen wir ein deutsches Paar mit einem Unimog. Am Straßenrand schnacken wir kurz und setzen dann unsere Wege fort.
Abends stehen wir wieder am gleichen See wie noch am Morgen. Viele Einheimische nutzen den super sonnigen Tag (26C) um hier schwimmen zu gehen und zu picknicken.
Wärend wir essen fährt ein russischer SUV an uns vorbei und hält vor dem Lux.
Ein Mann steigt aus und begrüßt uns mit den Worten: "Aus Nordhorn?! Ich komme aus Lingen!"
Verrückt wie klein die Welt ist. Johann ist bei seiner Frau in ihrer Heimat Murmansk zu Besuch. Wir plaudern ein bisschen und der GaLaBauer muss Beweisbilder vom Lux machen.
Am nächsten Morgen fuhren wir den Lux nochmal zu Toyota nach Murmansk. Die ABS leuchte will einfach nicht ausgehen.
Freundlich wird uns wieder geholfen. Der Lux bleibt da, wir fahren mit dem Bus in die Stadt. Zuerst sehen wir uns den Atomeisbrecher Lenin an. Natürlich wie unser Glück es will hat er dienstags geschlossen. Wir fahren weiter zur Statue Alyosha.
Er steht für die Verteidiger im 2. Weltkrieg. Für alle Seeleute, Flieger und Soldaten.
Damit ist unser Sightseeing auch schon beendet. Wir essen noch etwas und fahren mit dem Bus zurück zum Toyota Autohaus.
Sie haben Wasser im Sensor bzw. am Kabel gefunden, alles sauber gemacht, ausgeblasen und nun ist die Leuchte aus. Geld wollen sie wieder keins... Es ist uns schon fast peinlich wieder nichts zu bezahlen, bedanken uns und setzen unsere Fahrt von Murmansk in Richtung Westen fort. Nördlich von Murmansk liegt Severomorsk. Die Stadt ist Sperrgebiet und einer der größten Marinestützpunkte Russlands. Gegenüber von Murmansk, auf der anderen Uferseite (welche frei zugänglich ist) finden wir einen Punkt von dem aus man nach Severomorsk rüberschauen kann.
Viele Militärschiffe und sogar ein UBoot kann man sehen. Geübt wird auch, uns weht der Wind die Klänge von der Militärkapelle entgegen.
Am Abend stehen wir wieder an einem See an einer Nebenstraße. Ein paar Einheimische grillen noch, gegen späten Abend wird es ruhig.
Tag 21. wir fahren die Nebenstrecke weiter. Kurz vor Zaozersk stoppt uns ein Militärhäuschen. Die Stadt ist halb Sperrgebiet man kann nur von der anderes Seite einfahren.
Also komplett zurück. Dabei fangen wir uns noch einen Steinschlag auf der Piste in der Frontscheibe ein. Naja...wir nehmen die Hauptstrasse und lassen den Ort aus.
Plötzlich auf der Hauptstrasse wieder ein Militärhäuschen. Die Pässe werden kontrolliert, dann können wir weiter fahren.
Was uns auf der Strecke danach erwartet grenzt schon an einen schlechten Film...
Man fährt eigentlich permanent durch Sperrgebiet. Ständig tauchen direkt am Straßenrand Kasernen auf. Überall stehen Panzer und andere schwere Kriegsgerätschaften. Alles sieht alt und zerfallen aus und trotzdem herscht reges Treiben. Soldaten stehen an den Toren, üben hinter den Stacheldrahtzäunen oder sitzen an Bushaltestellen.
An den Wohnblocks hängt Wäsche aus den Fenstern, teilweise fehlen die Scheiben. Ein bisschen sieht es aus, wie nach dem Krieg.
Einige Kilometer weiter erreichen wir Nickel. Hier wird auch tatsächlich Nickel abgebaut. Die Abbaugesellschaft ist weltmarktführend. Durch den Abbau kommt es zu Waldsterben, was unübersehbar ist. Die Rücken der Hügel sind kahl, man sieht sehr viele tote Bäume.
Die riesen Maschinerie und das Areal sind gigantisch. Die Schornsteine qualmen, es stinkt...gesund kann das hier nicht sein. Und gesehen haben wir soetwas vorher auch noch nie...und das nur 7km von der EU-Grenze entfernt.
Wir tanken nochmal voll und suchen einen Stellplatz. Morgen wollen wir über die Grenze nach Norwegen.
Zunehmends wird die Strecke zur Grenze kürzer und es findet sich kein Platz links von uns taucht schon wieder ein doppelreihiger Stacheldrahtzaun auf.
Wir sehen ein, dass das hier mit dem Übernachten nichts mehr wird und da taucht auch schon die Grenze auf.
Was solls, dann eben heute schon rüber.
Der russische Zöllner nimmts ganz genau und durchsucht ALLE Klappen vom Lux. Auf der norwegischen Seite sieht man das lockerer und so sind wir innerhalb von ca. 45Min. in Norwegen.
Hinter der Grenze finden wir schnell einen Platz auf einem Hügel am Fjord, hängen die Wäsche auf und kochen.